„Sporthallenneubau Schulzentrum“ – Klarstellung von Sachverhalten

Zur aktuellen Pressemitteilung der CDU zur Streichung des Turnhallenbaus am Schulzentrum Torfweg sieht sich die UWG veranlasst, einige Sachverhalte klarzustellen.

Fakt ist: Sport- und Fachunterricht sind gleichberechtigte Unterrichtsfächer. Als Schulträger ist Rietberg verpflichtet, den Schülerinnen und Schülern ausreichende Räume – einschließlich Sporthallenkapazitäten – bereitzustellen. Diese Notwendigkeit wurde fraktionsübergreifend anerkannt.

UWG-Fraktionsvorsitzender Josef Beermann betont: „Beide Maßnahmen – Turnhalle und Gesamtschulsanierung – sind zwingend notwendig. Es gibt kein Entweder-oder!“

Die Dringlichkeit für einen Turnhallenneubau bleibt bestehen: Unter anderem durch die Rückkehr zu G9 steigt die Schülerzahl in den nächsten Jahren um rund 400 Kinder und Jugendliche. Auf dieser Grundlage hatte CDU-Bürgermeisterkandidat Marco Talarico noch vor gut zwei Jahren den Bau einer neuen Dreifachsporthalle als „notwendig“ bezeichnet – inklusive eines zusätzlichen Digitalraums. Dies ist auch in Protokollen nachzulesen.

Heute vollzieht die CDU eine politische Kehrtwende – mit fatalen Folgen für die Schulen. Ohne die neue Halle müssten künftig womöglich Schülerinnen und Schüler zu anderen Sportstätten gefahren werden – ein organisatorischer, finanzieller und ökologischer Irrsinn.

Als Begründung für die Streichung nennt Talarico die Vorziehung der Gesamtschulsanierung, um den Anschluss an das neue Gymnasium herzustellen. Zur Veranschaulichung zieht er einen Vergleich: „Wenn Sie Zwillinge haben, können Sie auch nicht dem einen neue Sportschuhe kaufen und dem anderen sagen, die Gebrauchten tun es noch.“

UWG-Fraktionsvize Ralf Bonen dazu: „Das ist schon sehr selbstentlarvend. Wie glaubwürdig ist ein Bürgermeisterkandidat, der jahrelang die Sanierung der Gesamtschule verzögert hat? Noch Anfang 2024 lehnte die CDU unter seiner Führung einen UWG-Antrag zur schnelleren Sanierung ab. Sich jetzt als Vorkämpfer zu inszenieren, hat nichts mit veränderten Realitäten zu tun, sondern eher mit Realitätsverlust – ein durchschaubares Wahlkampfmanöver.“ Zur Finanzlage stellt Josef Beermann klar: „Ja, die Städte (und da macht Rietberg keine Ausnahme) sind chronisch unterfinanziert. Aber hier geht es nicht um ein ‚Nice to have‘, sondern um zwei Pflichtaufgaben!“ Jede weitere Verzögerung kostet die Stadt bares Geld – durch steigende Baukosten und bereits investierte Planungsgelder, die ungenutzt bleiben. Allein die Verschiebung der Gesamtschulsanierung hat Rietberg bereits einen Millionenbetrag gekostet. Die Baukostensteigerungen (jährlich 2 – 4 Prozent) sind bittere Realität und drohen jetzt auch die Turnhalle zu betreffen. Wobei die CDU sich ganz offensichtlich von dem Ziel verabschiedet hat, diese überhaupt zu bauen. Ansonsten hätte sie dem Vorschlag von Bürgermeister Sunder zugestimmt, beide Maßnahmen straff und eng aneinander zu realisieren. Ein Vorschlag, der im Übrigen von den Schulleitungen und allen anderen Akteuren im Schul- und Vereinssport befürwortet wurde.